Touren
Man sollte die Natur lieben und die Ruhe suchen. Friesland/Overijssel das Land der Windmühlen.
Es ist zudem „Wasserland“ und damit Traumland aller Freizeitkapitäne.
Genießt die Freiheit und entdeckt die schönsten Flecken der Niederlande, mit dem von uns gecharterten Boot.
Nachdem wir uns auf dem Schiff eingerichtet haben, beginnt bereits das Abenteuer!!
Friesland ist eine Wasserprovinz wie keine andere.
Mit dem Boot erreichen wir viele interessante Orte, die zum Entdecken und Verweilen einladen.
Wir tuckern durch schöne kleine Kanäle, Flüsse und über Seen.
Die Anlegestellen wählen wir, entweder mal in einer Stadt zum shoppen, oder in der freien Natur.
Morgens vom Quaken der Frösche und Schnattern der Enten geweckt zu werden ... das ist Natur pur.
Tagsüber an Deck in der Sonne liegen ... das ist Entspannung.
Abends bei gutem Essen und Wein zusammensitzen ... das ist Geselligkeit.
Friesland 29.08. – 04.09.2022
Crew: Gina-Bärbel-
Jacqueline aus Nordrhein-Westfalen, Birgit aus Bayern
Schiff Apollo, Heimathafen Echtenerbrug
Tag 1:
Start ca. 13:30 Uhr von Echtenerbrug in Richtung Joure, Anlegen im Laufe des Nachmittages an einer Marrekrite Liegestelle ca. 15:30 Uhr.
Auf der Fahrt haben wir bei bewölktem Himmel und Windstärke 4 das Tjeukemeer durchquert, sowie die Scharsterrijnbrücke, eine Autobahnbrücke und die Brücke von Boornzwaazg passiert.
Nach dem Anlegen gab es eine feurige Reispfanne an Bord, gekocht von Birgit. Danach haben wir einen gemeinsamen Spaziergang auf der Insel gemacht, dabei hat Gina einen heißen Typen mit einem super schönen Boot entdeckt.
Tag 2:
Nach einem ausgiebigen Frühstück Ablegen gegen 9:50 Uhr. Anlegen in Joure nur wenig später gegen 10:30 Uhr.
Shoppingtour in Joure und anschließendem Kibbeling Essen – ein Muss bei Aufenthalt in den Niederlanden!
Ablegen in Joure gegen 14:40 Uhr. Bei strahlendem Sonnenschein geht es über die Langweerder Wielen, den Jaanesloot und über das Jeltesloot Aquädukt in Richtung Heeg und durch den gleichnamigen See zum Marrekrite Anlegeplatz am Grote Gaastmeer am späten Nachmittag gegen 17:00 Uhr. Den schönen Sonnenuntergang haben wir trotz steifer Brise mit einem Wein genossen.
Tag 3:
Ablegen gegen 10:20 Uhr bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Workum, wo wir nach über einer Stunde Fahrt bereits wieder anlegen.
Erst einmal steht Duschen auf dem Programm. Danach gehen wir auf Shoppingtour, mit dem Resultat, dass sich nun eine ganze Segeltuch Taschen-Familie auf dem Boot einquartiert hat. Wir haben ganz leckeren lokalen Inselkäse für unsere geplante Käseplatte eingekauft.
Ablegen in Workum bei strahlendem Sonnenschein aber heftigem Wind gegen 14:00 Uhr.
Es geht über die Workumer Trekvaart mit kurzem Stop, um Wasser zu tanken, anschließend weiter an Bolsward vorbei, über die Bolswarder Trekvaart nach Nijezijl, wo eine Eisenbahn-Drehbrücke und eine Strassenbrücke passiert werden muss. Auf der Fahrt haben wir den leckeren Apfelpie, Gina`s Geburtstagskuchen verköstigt. Vor der Brug Abbegasterketting mussten wir dann gezwungener Weise eine einstündige Pause bei heftigem Wind einlegen, da die Brücke von 16:15 bis 17:15 Uhr Betriebspause hat. Nachdem der Brückenbetrieb wieder beginnt legen wir um 17:15 Uhr ab Richtung Oosthem.
Wir durchqueren das Easthimmer Mar, gelangen wieder in den Wide Wimerts Kanal, wo wir heute gegen 18:30 an der Marrekrite FL36 anlegen, einen Liegeplatz bei Smallebrugge. Jacqueline offeriert uns einen Festmacher-Schnaps.
Heute war der Tag der Brücken, da war wirklich alles mit dabei was sich heben, senken und drehen kann …. Fußgängerbrücke, Eisenbahnbrücke, Drehbrücke und Auto-Hebebrücke.
Dank dem heutigen Stop zum Wassertanken haben wir jetzt eine Kapitänin mit Kappe! Steht ihr sehr gut! Nach dem Essen hatte die gesamte Crew sehr viel Spaß bei einer kleinen Beauty Auszeit mit Relax Musik an Bord.
Zusammengefasst war heute für alle ein ereignisreicher Tag:
Gina wurde von einer kalten Dusche erwischt, Apollo ist bei Rot durchgegangen,
die Kapitänin fährt jetzt „behütet“, Bärbel „nudelte“ die hungrige Meute, Birgit hatte die bestsitzende Gesichtsmaske aufgelegt.
Tag 4:
Nach langem Ausschlafen, Frühstück und Ginas Tanzeinlage am Morgen, legen wir gegen Mittag bei strahlendem Sonnenschein gegen 11:00 Uhr ab und fahren in Richtung Sloten.
Die Fahrt führt über die Nauwe Wijmerts am Dorf Woudsend vorbei. Hier wurden gleich zwei Gotteshäuser einem anderen Zweck zugeführt. In einer Kirche befindet sich seit einigen Jahren eine luxuriöse Wohnung und im kleineren Kirchlein ist seit über 50 Jahren ein bekanntes Restaurant untergebracht. Die noch immer in Betrieb befindliche Mühle dient der Holzverarbeitung und auch bei einer Kornmühle drehen sich noch täglich die Flügel. Durch das Slooter Meer geht es weiter nach Sloten, der kleinsten friesischen Stadt mit 800 Einwohnern und eigenem Stadtrecht.
Anlegen in Sloten am frühen Nachmittag. Kleine Stadtbesichtigung, Fotosession auf der Kanone, Birgit am Galgen und kleinem Snack an Bord.
Ablegen gegen 15:00 Uhr, es geht Richtung Lemmer über De Dolfin, De le, den Kanal Lange Sleat, wo wir kurz darauf gleich am Kanalbeginn an der Marrekrite L4 anlegen. Das erste Mal benutzen wir zur Sicherheit zusätzlich einen Hering beim Festmachen.
Den Rest des Nachmittages verbringen wir mit Relaxen, Sonnenbaden und Spielen.
Am Abend wird an Land alles für eine leckere Käseplatte mit Wein aufgebaut. Dazu gibt es einen sensationellen Sonnenuntergang, der von uns in unzähligen Fotos festgehalten wird.
Apollo im Sonnenuntergang ….. „Heute ist ein schöner Tag“.
Tag 5:
Nach dem Mückenüberfall in der Nacht wird um 10:00 Uhr abgelegt und die Fahrt in Richtung Lemmer fortgesetzt.
Ankunft am späten Vormittag in Lemmer, wo uns unsere Kapitänin mit einem super Anlegemanöver auf engstem Raum zum Staunen bringt. Wir haben einen Liegeplatz direkt an der Mauer in der Mitte des Dorfes. Obwohl Lemmer städtisch wirkt, besitzt der Ort keine Stadtrechte.
Nach dem Duschen geht es zum Shoppen. Heute gibt es ein Crew T-Shirt, abends gehen wir lecker essen. Birgit hat hier die beste Scholle ever gegessen.
Inzwischen hat sich ein Segler mit einer Männercrew backbordseitig direkt an Apollo angelegt.
Wie wir erfahren, handelt es sich dabei um eine niederländische Musikband die jährlich ihren Event auf dem Segelboot macht. Sie haben ihre Gitarren dabei und singen und spielen nur für uns und erfüllen unsere Musikwünsche den ganzen Abend bis weit nach Mitternacht.
Supernette Jungs, großartige Musik, ein grandioser Abend!
Tag 6:
Ablegen in Lemmer gegen 11:45 Uhr. Die Fahrt geht über den See Grote Brekken, den Prinses Margrietkanal , Follegeasloot, durch den größten See Frieslands das Tjeukemeer nach Echtenerbrug, anschliessend durch den Pier Christiaansloot, Lemsterweg, Oldelamerbrug.
Anlegen nahe der Mühle De Reiger gegen 14:00 Uhr.
Das kleine Cafe nahe der Windmühle hat einen niedlichen kleinen Garten in dem wir die warmen, leckeren, selbstgemachten Appeltaartjes und Kaffee Genießen. Anschließend folgt eine interessante Mühlenführung im Inneren der Mühle.
Danach machen Gina und Birgit mit einem jeweils geliehenen Kajak eine 1,5-stündige Ausfahrt auf dem angrenzenden Fluss. Es gibt viel zu sehen, Schlangen, Seerosen, wunderschöne Häuschen am Flussrand, Brücken die den Fluss kreuzen unter die die beiden mit eingezogenem Kopf und Geschick darunter durch paddeln müssen.
Am heutigen letzten gemeinsamen Abend gibt es ein von Gina gekochtes leckeres Chilli.
Letzter Tag:
Ablegen um 10:30 Uhr mit Abschiedsfotos. Heute ist es bewölkt. Ankunft im Heimathafen
Echtenerbrug gegen Mittag. Heute heißt es für Gina und Bärbel Abschied nehmen.
Ausladen. Letzter gemeinsamer Kaffee der Apollo Crew, bevor Gina und Bärbel gegen 12:00 Uhr von Bord gehen.
Wir sind uns alle einig: Es war eine schöne gemeinsame Zeit auf Apollo und in Friesland.
Wir haben viel gesehen und unser Fazit ist, Friesland ist einfach wunderschön. Die Friesen sind freundliche, hilfsbereite und aufgeschlossene Leute. Das Land, die Städte und Wasserstraßen sind außerordentlich sauber und gepflegt.
Wir hatten viel Spaß, super Wetter, atemberaubende Sonnenuntergänge, Natur pur, mit Apollo ein tolles Schiff und eine kompetente Kapitänin, bei der wir uns immer sicher aufgehoben fühlten.
Und wir sind Wiederholungstäter, denn, im nächsten Jahr wollen wir mit Apollo wieder in See stechen.
Text und Bilder von Birgit Henning.
Von Claudia Heina
Tag 1 – 10.07.2022
Am 10.07. waren um 11:00 Uhr wir, die Crew und Skipperin Jacqueline, vollzählig an Bord der Apollo. Eine halbe Stunde später waren Proviant und Gepäck verstaut, so dass die Einweisung für die Crew erfolgen konnte: Rettungswesten anprobieren, die zu erwartenden Kommandos für die An- und Ablegemanöver wurden erläutert und, …. wie war das doch gleich mit dem Webeleinsteg und dem korrekten Belegen einer Klampe? Das haben wir dann auch besser alle noch einmal geübt.
Dann hieß es ablegen in Echtenerbrug. Alle Kommandos wurden, wie gerade gelernt, ausgeführt, so dass wir unseren Törn erfolgreich starten konnten. Die Fahrt ging vorbei an Heerenveen Richtung Akkrum. Die erste Nacht verbrachten wir dann idyllisch gelegen im Grünen an einem Marrekrite-Liegeplatz in der Nähe von Akkrum. Die Infrastruktur für den Wassersport in Friesland hat mich an dieser Stelle – wie auch später an anderen Marrekrite- Liegeplätzen – sehr beeindruckt, da hier überall große Container zur Müllentsorgung bereitstehen.
Tag 2 – 11.07.2022
Nach dem Frühstück mit Buffet an Deck starteten wir entspannt, an Akkrum vorbei, in Richtung Grou, mit einem dortigen Nachmittagsaufenthalt, mit Zeit zum Bummeln oder Shoppen, durch das kleine Städtchen.
Weiter ging es dann durch das Naturschutzgebiet Princenhof im Nationalpark „De Alde Feanen“, wo wir dann wieder an einem Marrekrite-Liegeplatz im Grünen übernachteten.
Tag 3 – 12.07.2022
Der Tag begann mit heller Aufregung: Die Toilette war defekt und konnte trotz aller Versuche, sie wieder „funktionsfähig“ zu bekommen, nicht wieder in Betrieb genommen werden. So blieb nichts anderes übrig, als den Vercharterer zu informieren und den Rückweg in Richtung Echtenerbrug anzutreten. Dies allerdings nicht, ohne noch einmal einen kurzen Zwischenstopp in Grou einzulegen, um hier an einem sehr schönen neuen Hafen das erledigen zu können, was derzeit an Bord nicht möglich war. Zwischendurch probierte Jacqueline immer mal wieder die WC-Spülung. Und ..... auf einmal, kurz vor Echtenerbrug: Sie funktionierte wieder! Juhu!
So konnte die Fahrt weiter über den Prinses-Margriet-Kanal nach Sloten fortgesetzt werden. Aber, am heutigen Tag sollte an Bord keine Ruhe einkehren. Jacqueline war noch ein wenig unter Deck damit beschäftigt, die Vorkommnisse des Morgens zu beseitigen, während ein Teil der Crew noch einmal an der Reling des Bugs den Webeleinsteg-Knoten übte. Ich stand am Steuerrad und sah auf einmal: entsetzte Gesichter an der Reling und ein vorbeifliegendes Sitzkissen unserer Bordausstattung direkt in die Fahrrinne des Prinses-Margriet-Kanals.
Ich tat, worum Jacqueline mich bat, bevor sie unter Deck ging. Ich rief nach ihr, WEIL „etwas“ war. Damit das Kissen nicht möglicherweise in die Schraube eines anderen Bootes geriet, wendeten wir kurzerhand außerhalb der Fahrrinne und wollten es mit dem Bootshaken aus dem Wasser ziehen. Ich stand mit diesem schon bereit, als wir erneut mit entsetzten Gesichtern ein riesiges
Frachtschiff direkt auf das Kissen zusteuern sahen.
Als das Frachtschiff vorbei war, sahen wir „unser“ Kissen wieder. Unsere Blicke: links – rechts– alles frei. Kurz darauf war das Kissen „gerettet“ und wieder an Bord. Alles nochmal gutgegangen.
Wir setzten unsere Fahrt weiter nach Sloten fort, gaben 3 EUR in den uns per „Angel“ zugeworfenen Holzschuh, um die Brücke passieren zu können und genossen danach in Sloten - nach all der Aufregung des Tages - eine Portion Kibbeling. Anschließend bummelten wir noch ein wenig durch das hübsche, kleine Städtchen. Wir saßen noch eine Zeitlang auf Deck und ließen den aufregenden Tag Revue passieren und übernachteten dann hier in Sloten.
Tag 4 – 13.07.2022
Am nächsten Morgen ging es dann ohne weitere Vorkommnisse über das Sloter Meer, vorbei an Woundsend/Ijlst nach Sneek. Bei der Einfahrt in den Sneeker Hafen steuerten wir direkt auf das „Wahrzeichen von Sneek“, das wunderschöne Wassertor zu. Zu unserer Freude konnten wir hier auch direkt einen schönen Liegeplatz bekommen. Trotz des inzwischen sehr sonnigen und warmen Wetters machte sich die Crew dann am Nachmittag auf, zu einem Bummel durch die Straßen mit zahlreichen Geschäften und Cafés.
Später genossen wir dann den schönen Anblick des Wassertors bei Nacht und übernachteten an unserem schönen Liegeplatz.
Tag 5 – 14.07.2022
Wir starten in Richtung Sneeker Meer und fuhren vorbei an Joure zum Tjeukermeer. Erfreulicherweise bekamen wir dann tatsächlich einen Liegeplatz auf der Insel Marchjepolle
– die schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Wir hofften dort auf ein leckeres Eis vom
„mobilen Boots-Eismann“. Leider aber warteten wir an diesem Tag vergebens. So legten wir wieder ab und fuhren zurück und durch Echtenerbrug. Zum Kaffeetrinken fuhren wir weiter zum Restaurant Paviljoen Driewegsluis. Dieses ist sehr schön im Grünen gelegen und hat einen kleinen Bootsanleger direkt vor der Tür.
Zur Übernachtung fuhren wir dann zu Yvonne & Kees, B&B, De Laatste Stuiver Nijietrijne, Freunde von Jacqueline. Yvonne bietet nicht nur Bed & Breakfast, sondern auch – wie mir berichtet wurde – sehr entspannende Massagen an.
Tag 6 – 15.07.2022 und letzter Tag unserer Fahrt durch Friesland
Am Morgen hieß es dann: zurück nach Echtenerbrug. Leider war unsere schöne und ereignisreiche Reise an dieser Stelle auch schon wieder zu Ende. Mir hat sie viel Spaß gemacht und ich habe sehr viel über das Revier Friesland und seine Gegebenheiten gelernt.
Anfang September bin ich noch einmal – dieses Mal selbst als „Kapitänin“ – in Friesland unterwegs. Ich hoffe, dass ich dann den einen oder anderen schönen Anlegeplatz anfahren und Jacqueline wiedersehen kann.
Unten einige Impressionen vom Törn.